Silvester verbringen wir seit vielen Jahren zu Hause – wir gehen schon lange nicht mehr aus. Unsere ältere Hündin hat unglaubliche Angst vor der Böllerei und da ist es natürlich eine Ehrensache, dass wir bei ihr bleiben und ihr nicht noch durch unsere Abwesenheit zusätzlichen Kummer bereiten.
Auch über den Jahreswechsel sind wir dieses Jahr in Zandvoort in dem Ferienhaus, das uns inzwischen fast schon zu einem zweiten Zuhause geworden ist – zumindest fühlt es sich so an. Leider ist die Böllerei hier aber kein bisschen besser als bei uns, wie wir es gehofft hatten – eher noch viel schlimmer. Feuerwerk und Knallerei gibt es seitdem die Sonne untergegangen ist nicht zu knapp – die arme Seni liegt seit 5 Uhr heute Nachmittag nur noch unter dem Esstisch… Gut nur, dass wir heute Mittag noch mal einen ausgiebigen Spaziergang am Meer gemacht haben… Das alte Jahr habe ich mit dem Sonnenuntergang verabschiedet – in Dankbarkeit, denn auch wenn es ein anstrengendes Jahr war, bin ich für vieles dankbar und froh.
Gestern Abend waren wir zu einem veganem Dinner im Koffie Ende Koeck – unserem Liebslingscafé in Amsterdam. Es ergab sich einfach zeitlich perfekt, dass es während unsers Urlaubs hier stattfand – zumal Maartje dieses Dinner nur einmal im Jahr veranstaltet – was für ein großartiger Zufall 🙂
Das Essen war phänomenal – wirklich einzigartig und die Gesellschaft – insgesamt nicht mehr als 14 Personen – ebenso wunderbar. Ein rundum perfekter Abend, wir haben herrlich gegessen, nette Leute getroffen und viele neue Amsterdam-Tipps bekommen.
Und natürlich habe ich nach solchen Events immer extra viel Lust zu kochen. Was Maartje gestern gezaubert hat, lässt sich zwar nicht so einfach nachmachen (ich habe auch nicht nach ihren Rezepten gefragt, sondern einfach den abend genossen…), die eine oder andere Anregung nehme ich aber immer mit und probiere dann einfach aus…
Also war ich heute auch direkt im Bioladen, habe eingekauft und mich daran gemacht, eine Pilz-Nuss-Creme auszuprobieren, denn die gefüllten Nudeln von Maartje waren einfach großartig. Der Nachteil der grau-braunen Creme ist nur, dass sie nicht besonders spektakulär aussieht, deshalb macht es tatsächlich Sinn, sie irgendwo verschwinden zu lassen. Als Nudelfüllung ist sie also ideal, sie eignet sich aber auch hervorragend als Pasta Sauce oder Protaufstrich. Wir haben sie heute Abend auf geröstetem Brot gegessen, zu Hause werde ich aber sicherlich auch einmal Cannelloni oder Ravioli damit füllen.
Hier mein Rezept:
Zutaten (für 2 kleine Portionen)
5-6 mittelgroße braune Champignons
2 mittelgroße Shiitake
2 mittegroße Portobello
2 kleine Schalotten
2-3 kleine Knoblauchzehen
Olivenöl
etwas Salz
1 Esslöffel Haselnüsse
1-2 Esslöffel Cashews
etwas Gemüsebrühe (es wird nur ganz wenig bei Bedarf gebraucht)
etwas Mandelmehl bei Bedarf
Vorbereitungen
(1) Pilze putzen und in Scheiben schneiden
(2) Schalotten und Knoblauch schälen, Schalotten halbieren, beides in feine Scheiben schneiden
Zubereitung
(1) In einer Pfanne etwas Olivenöl vorsichtig erhitzen und die Schalotten anbraten (Achtung, nicht zu heiß werden lassen!). Knoblauch dazugeben und 1-2 Minuten mitschmoren. Pilze hinzugeben, kurz anbraten, dann etwas salzen, Hitze reduzieren und schmoren lassen, bis die Pilze gar und ganz weich sind (8- 10 Minuten). Abkühlen lassen.
(2) Nüsse im Zerkleinerer fein vermahlen. Pilze und 1-2 Esslöffel Olivenöl dazugeben und zu einer feinen Paste pürieren – falls die Masse zu trocken ist, vorsichtig 1-2 Esslöffel Gemüsebrühe dazugeben. Falls die Masse zu feucht wird, kann man ggf. etwas Mandelmehl dazugeben.
(3) Mit Salz und Olivenöl abschmecken.
Weiterverarbeitung: Als Nudelfüllung, zu Pasta (mit der gekochten Pasta großzügig vermischen) oder auf (geröstetem) Brot oder Toast
Tipp: Man kann die Pilzcreme auch mit Zitronensaft, Kräutern oder Trüffelöl abschmecken.
Wir werden den Abend jetzt gemütlich mit kleinen Häppchen genießen und ausklingen lassen. Bei dem Dauerfeuerwerk gewöhnt sich sogar Seni allmählich an den Krach und ist nicht mehr ganz so erschrocken…
Heute Mittag haben wir schon Bekanntschaft mit einem traditionellen holländischen Silvesterbrauch genossen. Hier isst man nämlich am 31.12. überall „Oliebollen und Apfelflappen“ – das ist ein frittiertes, krapfenähnliches Gebäck, das es hier wirklich an jeder Ecke gibt – vermutlich die perfekte Grundlage für den einen oder anderen Drink 😉
Maartje macht sie nach einem alten Rezept ihrer Großmutter – per se vegan mit einem Bierteig statt Hefe und Milch – so lecker….
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Danke für eure Treue und das wunderbare Feedback, den Trost, die Freude, das Lesen, Zuhören und die Freundschaft.
In diesem Sinne auf ein wunderbares, gesundes, spannendes und genussreiches 2016
Liebe Grüße
eure
Cala
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